Studienmodelle im dualen Studium

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Studienmodelle im dualen Studium

 

Das duale Studium kann unterschiedlich aufgebaut sein. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen vier Modellen und für alle diese Modelle wird in der Regel eines der Beiden Zeitmodelle zur Aufteilung deiner Zeit im Betrieb und im Studium heran gezogen

Duales Studium: Modell praxisintegriert

Rund 50% der dualen Studiengänge sind praxisintegriert. Dieses Modell ist das häufigste und auch bei den Bewerbern für einen dualen Studienplatz am beliebtesten:

Bei dem praxisintegrierten Modell absolviert man keine anerkannte duale Ausbildung im Betrieb wie beim ausbildungsintegriertem Modell. Man leistet aber während des dualen Studiums längere Praktika in einem Betrieb ab und lernt die praktischen Arbeitsabläufe im Ausbildungsunternehmen kennen.

In der Regel wechseln sich längere Praxisphasen im Betrieb und Studienphasen ab. Dabei werden die Inhalte von Studium und Praktikum aufeinander abgestimmt.

Auch in diesem Modell des dualen Studiums erwirbt man den Bachelor-Studienabschluss.

Um sich für ein duales Studium einschreiben zu können ist auch beim praxisintegrierten Modell in der Regel eine Art Ausbildungs- und Studienvertrag mit dem Unternehmen Voraussetzung, der die praktischen Zeiten im Unternehmen regelt. Da man aber im Betrieb keine anerkannte duale Ausbildung absolviert, gelten nicht die Rechte und Pflichten der Berufsausbildung. So ist auch die Vertragsgestaltung relativ offen.
Mehr dazu unter Rechte und Pflichten im dualen Studium.

Die Vorauswahl der Bewerber wird aber auch beim praxisintegriertem Modell in aller Regel durch den Betrieb getroffen, da ein Bewerber bei der Einschreibung für den Studienplatz eine Art Ausbildungs- und Studienvertrag mit dem Betrieb vorlegen muss aus dem hervorgeht, dass die Praktikumsphasen im Betrieb geleistet werden können.

Praxisintegrierende duale Studiengänge dauern meist 3 bis 3,5 Jahre. Sie sind also etwas kürzer als die ausbildungsintegrierenden dualen Studiengänge. Die kürzere Studienzeit ist sicher ein Vorteil. Der Nachteil ist, dass man im Gegensatz zum ausbildungsintegrierten dualen Studium am Ende keinen zusätzlichen Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf in der Tasche hat. Allerdings kann der Ausbildungsabschluss oft auch nachgeholt werden.

Was nicht so viele wissen: Nach § 45 Berufsbildungsgesetz kann man zur Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf zugelassen werden, wenn man mindestens das 1,5-fache der vorgeschriebenen Ausbildungszeit im betreffenden Beruf gearbeitet und dabei die Ausbildungsinhalte erlernt hat. Die Praktikumszeiten im praxisorientierenden Modell können dabei zum Beispiel anerkannt werden. Und wenn du nach dem Bachelor-Abschluss im Unternehmen tätig bist, kannst du nach einer bestimmten Zeitspanne noch die Prüfung für den Ausbildungsberuf ablegen, falls dies dann noch Bedeutung für dich hat.

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Duales Studium: Modell ausbildungsintegriert

35,5% aller dualer Studiengänge setzen das ausbildungsintegrierende Modell um. Es ist also das zweithäufigste duale Studienmodell.

Beim ausbildungsintegrierenden Modell des dualen Studiums übernimmt der Ausbildungsbetrieb die praktische Ausbildung und die Fachhochschule / Hochschule / Berufsakademie übernimmt die theoretische Ausbildung.

Die Ausbildung erfolgt in einem anerkannten dualen Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz. Die Ausbildungszeit für den anerkannten Ausbildungsberuf wird dabei von 3 auf 1,5 Jahre bzw. von 3,5 auf 2 Jahre gekürzt.

Wenn man ein ausbildungsintegrierendes duales Studium absolviert, schließt man also einen Ausbildungsvertrag nach Berufsbildungsgesetz mit einem Unternehmen ab, ist gleichzeitig an der Fachhochschule / Hochschule / Berufsakademie immatrikuliert und schließt hier ein Bachelor-Studium ab.

Voraussetzung für das ausbildungsintegrierte duale Studium ist in aller Regel, dass man einen Ausbildungsvertrag mit dem Ausbildungsbetrieb hat, sodass bei der Bewerbung vor allem das Auswahlverfahren des Betriebes entscheidend ist und nicht das der Fachhochschule / Hochschule / Berufsakademie.

Die Ausbildung und das Studium sind beim ausbildungsintegrierenden Modell eng verzahnt und aufeinander abgestimmt. In der Regel besucht der Azubi nicht oder nur teilweise die Berufsschule, wie das bei normalen Azubis der Fall ist. Die theoretischen Inhalte des Ausbildungsberufs werden dann nicht in der Berufsschule sondern im Studium vermittelt.

Ausbildungsintegrierte duale Studiengänge dauern meist 4 bis 4,5 Jahre.

Duales Studium: Modell berufsintegrierend

Beim berufsintegrierenden Modell des dualen Studiums verbindest du eine berufliche Teilzeittätigkeit mit einem Studium.

Man braucht für dieses duale Studium aber die Unterstützung des Arbeitgebers, da die Arbeitsstunden reduziert werden müssen für die Dauer des dualen Studiums. Dadurch entstehen Freiräume, in denen ein Studium absolviert wird.

Das besondere an dieser Variante: Der Zugang ist auch ohne Fachhochschulreife oder allgemeine Hochschulreife möglich. Das berufsintegrierenden Modell des dualen Studiums ist deshalb sehr interessant für Azubis mit abgeschlossener Ausbildung und ohne Abitur oder Fachhochschulreife. Wenn du nach der Ausbildung in einem Unternehmen arbeitest, kommt für dich also auch ohne Abitur oder Fachhochschulreife ein berufsintegrierendes duales Studium in Frage.

Bei einigen berufsintegrierenden Studiengängen kann man sogar gleichzeitig den Meister oder Techniker-Abschluss machen. Andere Angebote setzen den Meister- oder Techniker-Abschluss voraus und rechnen Teile davon an.

Im berufsintegrierenden Modell des dualen Studiums werden Bezüge zwischen der beruflichen Tätigkeit und den Studieninhalten hergestellt. Falls du schon einen Bachelor-Studienabschluss hast, kann mit dem berufsintegrierenden Modell auch ein Master-Abschluss angestrebt werden.

Duales Studium: Modell berufsbegleitend

Berufsbegleitende duale Studiengänge sind ähnlich wie normale Fernstudiengänge aufgebaut, da es in den meisten Fällen parallel zu einer beruflichen Vollzeittätigkeit absolviert wird. Der Unterschied zu dem normalen Fernstudium ist, dass auch hier der Arbeitgeber offen mit einbezogen wird und den dualen Studenten zum Beispiel durch die Freistellung von der Arbeit für Präsenzphasen oder weitere Förderungen unterstützt.

Die Inhalte des berufsbegleitenden dualen Studiums stehen nicht zwingend in Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit. Es können Bachelor- und Master-Abschlüsse angestrebt werden.

Zeitmodelle im dualen Studium

Allen Studienmodellen im dualen Studium ist eins gemein: Die Praxis im Betrieb und der theoretische Anteil an der Hochschule sind eng miteinander verknüpft. Dies kann auf unterschiedliche Weise geschehen.

Blockmodell als Zeitmodell im dualen Studium

Bei diesem Modell im dualen Studium wechseln sich Phasen im Betrieb und an der Fachhochschule / Berufsakademie / Hochschule ab. Man absolviert also immer einen Block (oft sind es 12 Wochen) an der Fachhochschule / Berufsakademie / Hochschule und verbringt danach einen Block (ebenfalls in der Regel 12 Wochen) im Betrieb. Die Blöcke können natürlich auch kürzer oder länger sein.

Das Blockmodell hat den Vorteil, dass Ausbildung und Studium sich abwechseln und nicht parallel laufen. Man kann sich so besser auf eine Sache konzentrieren.

Aber es können beim Blockmodell im dualen Studium auch Nachteile entstehen, wenn man im Betrieb immer wieder länger weg ist: Prozesse werden dann abgebrochen und man verpasst vielleicht Entwicklungen und Entscheidungen, die interessant zu verfolgen wären.

Wochenmodell als Zeitmodell im dualen Studium

Beim Wochenmodell im dualen Studium wechseln sich Tage im Betrieb und an der Fachhochschule / Berufsakademie / Hochschule ab. Man verbringt also z.B. drei Tage im Betrieb und zwei Tage an der Fachhochschule / Berufsakademie / Hochschule. Bei diesem Modell hat man viel Abwechslung, muss aber auch flexibel sein und sich immer wieder auf die unterschiedlichen Lernorte und Anforderungen einstellen.

Der Vorteil beim Wochenmodell im dualen Studium ist auf jeden Fall, dass man immer am Ball bleibt und vor allem im Betrieb auch längerfristige Entwicklungen und Prozesse mitbekommt.

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